
Oldtimer richtig einwintern – so kommt Ihr Klassiker gut durch den Winter
Wenn der Herbst die letzten warmen Tage verabschiedet, wird es für viele Oldtimerbesitzer Zeit, ihren Klassiker auf die Winterpause vorzubereiten. Damit Ihr Käfer, Bulli oder T3 im Frühling zuverlässig anspringt und keine unangenehmen Überraschungen bereithält, lohnt sich ein sorgfältiges Einwintern. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt – kompakt und praxisnah.
Warum Einwintern mehr ist als „nur wegstellen“
Oldtimer reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und lange Standzeiten. Ohne Vorbereitung können Rost, poröse Dichtungen, schimmelnder Innenraum oder Probleme an Technik und Elektrik entstehen. Wer seinen Klassiker liebt, gönnt ihm deshalb rechtzeitig die passende Winterpflege.
1. Gründlich reinigen – innen und außen
Zum Start gehört eine vollständige Reinigung:
- Lack, Felgen, Radkästen und Unterboden von Schmutz befreien
- Innenraum saugen und feuchte Stellen trocknen
- Teppiche und Matten herausnehmen, um versteckte Feuchtigkeit zu vermeiden
Ein sauber abgestellter Oldtimer altert weniger – und das schützt langfristig vor Korrosion.
2. Lack & Karosserie konservieren
Nach der Wäsche hilft eine schützende Wachsschicht, den Lack über den Winter zu versiegeln. Kleine Steinschläge oder Kratzer sollten jetzt ausgebessert werden. Auch Türfalze, Haubenkanten und Achsteile verdienen einen prüfenden Blick.
3. Oldtimer mögen’s trocken und luftig
Die richtige Umgebung ist entscheidend:
- Der Stellplatz sollte trocken, luftig und frostgeschützt sein.
- Extreme Temperaturwechsel sind zu vermeiden.
- In geschlossenen Garagen lieber leicht lüften als hermetisch abschließen.
Feuchtigkeit ist der größte Feind eines Klassikers - sie fördert Rost, Schimmel und Elektrikprobleme.
Wer keine Garage besitzt, sollte zumindest auf einen atmungsaktiven Indoor-Car-Cover setzen, niemals auf eine luftundurchlässige Plane.
4. Technik & Flüssigkeiten prüfen
Bevor der Klassiker in seine Ruhepause geht:
- Ölstand kontrollieren, idealerweise Ölwechsel durchführen
- Frostschutz checken
- Kühlwasser und Bremsflüssigkeit prüfen
- Tank randvoll füllen (Metalltanks rosten sonst innen)
Bei Vergasermotoren kann ein Kraftstoffstabilisator sinnvoll sein.
5. Batterie pflegen
Die Batterie wird entweder abgeklemmt oder an ein Erhaltungsladegerät angeschlossen. So übersteht sie den Winter ohne Tiefentladung.
6. Reifen entlasten
Standplatten lassen sich vermeiden, indem:
- der Luftdruck leicht erhöht wird
- der Oldtimer minimal bewegt wird
- oder – ideal – das Fahrzeug aufgebockt wird
7. Saisonkennzeichen sparen Geld und Zeit
Besonders praktisch für Oldtimerfans:
Saisonkennzeichen laufen außerhalb der angemeldeten Monate automatisch ab. Das bedeutet:
- kein Überwintern unter Versicherungsschutz
- keine zusätzlichen Kosten
- kein Risiko bei Standzeiten
Man kann seine Saison bewusst so wählen, dass der Wagen im Winter ruht — und spart dadurch Betriebskosten.

8. Hauptuntersuchung und AU besser vorziehen
Ein Tipp, der oft unterschätzt wird:
Der ADAC empfiehlt, HU und AU vor der Winterpause durchführen zu lassen.
Warum?
- Nach der Prüfung bleibt mehr Zeit für eventuelle Reparaturen.
- Über den Winter kann der Oldtimer dann ohne Termindruck ruhen.
- Im Frühjahr entfallen Wartezeiten – die Saison kann sofort starten.
Gerade bei seltenen Oldtimern oder umfangreichen Restaurationen erleichtert das die Planung enorm.
Fazit: Gut vorbereitet durch die kalte Jahreszeit
Wer seinen Oldtimer sorgfältig einwintert, schützt ihn nicht nur vor Schäden – er sorgt auch dafür, dass die erste Ausfahrt im Frühjahr ein echtes Vergnügen wird. Sauber, trocken und technisch vorbereitet übersteht jeder Klassiker die Winterpause problemlos.
Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/reparatur-pflege-wartung/pflege/oldtimer-richtig-einwintern/
https://www.auto-motor-und-sport.de/oldtimer/oldtimer-winterpause-einlagern-tipps-service/

